GEFÄHRDETE Gebäude
Noch ermöglichen einige historische Gebäude einen lebendigen Blick in Bergedorfs Vergangenheit.
Foto: Jörn Lindemann
In der Rubrik „Gefährdete Gebäude“ stellen wir Gebäude aus Bergedorf vor, die aufgrund von jahrelangem Leerstand, unterlassenen Erhaltungsmaßnahmen oder offenkundigen Spekulationsinteressen akut gefährdet sind. Ein langer Leerstand historischer Gebäude fördert den Verfallsprozess und steigert die Gefahr von Abriss und lukrativer Neubebauung auf Kosten des Bergedorfer Stadtbildes.
7. Januar 2022
Dietrich-Schreyge-Straße 1-3
Den Häusern Dietrich-Schreyge-Straße 1-3 droht der Abbruch. Wie schon auf dem Gojenberg (s. Geerd Dahms: Gefahr für den Gojenberg, in: Lichtwark 82 (2021), S. 110-112) ist damit ein weiteres traditionsreiches Wohnviertel Bergedorfs in Gefahr. Die Häuser sind Bestandteil eines in den 1930er Jahren als Ensemble sorgfältig geplanten Quartiers, mit Backstein und Klinker sowie verschiedenen aus der Bauzeit erhaltenen Zierelementen ausgestaltet.
2. Juli 2021
Rundturm am Hasse-Haus
Im Jahr 1836 wurde dem Organistenhaus der St. Petri und Pauli Kirche am Johann-Adolf-Hasse-Platz 1 ein Rundturm hinzugefügt. Auch für Laien erkennbar, zieht nun Feuchtigkeit in dem bald 200 Jahre alten Gemäuer die Wände empor.
1. Juli 2021
Gojenbergsweg 45
Am Gojenbergsweg ist der Abriss eines Landhauses aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts geplant. Entstehen sollen dort vier „exklusive Eigentumswohnungen“, wie eine Baugesellschaft wirbt. Von den Nachbarn wird diese Entwicklung nicht gutgeheißen. Sie würden das historische Gebäude, in dessen Innerem sie vor wenigen Jahren noch so authentische Details wie eine Dienstbotenklingel betrachten konnten, gerne erhalten wissen und sammeln nun Unterschriften gegen den Abriss.
9. September 2020
Sachsentor 10
Mehr als drei Jahre Leerstand sind für das um 1750 errichtete Fachwerkhaus Sachsentor 10 nun bereits zu verzeichnen. Unter Denkmalschutz steht dieses Gebäude leider nicht, aber es gilt die höchste Stufe, die das Bundesbaugesetz zur Erhaltung baulicher Anlagen und der Eigenart von Gebieten vorsieht, nämlich die Erhaltungssatzung, auch als „Städtebaulicher Denkmalschutz“ bezeichnet. Verkaufsabsichten bestehen schon lange und bereits im ersten Verkaufsinserat Ende 2017 wies das mit dem Verkauf betraute Maklerbüro deutlich darauf hin, dass auch ein Abriss zugunsten eines Neubaus durchaus denkbar wäre. Dass damit der endgültige Verlust eines weiteren stadtbaugeschichtlichen Zeugnisses Bergedorfs und des Sachsentors provoziert wird, wurde beim Erstellen des Inserats billigend in Kauf genommen. .
12. August 2020
Holtenklinker Straße 65
Die eingeschossigen Arbeiterwohnhäuser Holtenklinker Straße 65 sowie 65 a und b wurden 1880 von einem Bergedorfer Maurer errichtet. An der alten Heer- und Handelsstraße gelegen, sind sie seit 140 Jahren Teil der Zufahrt nach Bergedorf. Nun laufen sie Gefahr, zugunsten von mehrgeschossigen Neubauten komplett abgerissen zu werden. Dieses Ensemble steht bedauerlicherweise noch nicht unter Denkmalschutz.
12. August 2020
Alte Holstenstraße 62
Das um 1888 errichtete Gebäude Alte Holstenstraße 62 ist ein dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus, das seit vielen Jahren unter Denkmalschutz steht. Nun soll zweigeschossig aufgestockt werden. Dies würde dem Denkmal in seiner Substanz und dem städtebaulichen Erscheinungsbild unwiederbringlich Schaden zufügen.
29. Mai 2020
Das Haus Sachsentor 17 ist ein Fachwerkbau und gehört zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in Bergedorf. Mit seinem Standort am historischen Marktplatz markiert es einen wichtigen Teil der alten Stadtstruktur. Das Gebäude Sachsentor 17 ist ein Kulturdenkmal, dessen Erhaltung - wegen seiner geschichtlichen und wissenschaftlichen Bedeutung sowie zur Bewahrung der charakteristischen Eigenheiten des Stadtbildes – im öffentlichen Interesse liegt. Das Gebäude ist 1996 in die Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg eingetragen worden.
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